Verein Atlantik-Brücke nimmt Merz außenpolitisch in die Pflicht

29.05.25 21:08 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Vor dem geplanten Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump wünscht sich die Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke, Julia Friedlander, ein Bekenntnis Deutschlands zu mehr außenpolitischer Verantwortung.

Friedrich Merz am 28.05.2025
Friedrich Merz am 28.05.2025
über dts Nachrichtenagentur

"In Amerika gab es eine gewisse Frustration über das deutsche Selbstverständnis in der Welt", sagte Friedlander dem "Spiegel".

Wirtschaftlich sei die Bundesrepublik ein Schwergewicht, doch in der Außenpolitik sträube man sich davor, Verantwortung zu übernehmen.

"Friedrich Merz kann das ändern und sagen: Hier ist unser Beitrag." So könne Deutschland etwa stärker in die europäische Verteidigung investieren. Am Ende könne das Verhältnis zwischen den USA und Europa dadurch ausgewogener werden.

Zugleich sieht die US-Amerikanerin im Zollstreit mit den USA auch Chancen für Europa. Die EU-Kommission könne "die Gunst des Augenblicks" für einen Deal mit den USA nutzen, sagte Friedlander. "Denn die Rahmenbedingungen für Europa und vor allem für Deutschland sehen relativ gut aus - und die für die USA relativ schlecht."

Trumps Politik habe die US-Wirtschaft geschwächt. "Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet der deutsche Aktienmarkt von Rekord zu Rekord eilt", sagte Friedlander. "Ich glaube, Trump wird bald begreifen müssen, was er mit seinen Zolldrohungen angerichtet hat."

Am Mittwoch hatte ein US-Gericht die meisten der von Trump verhängten Zölle für rechtswidrig erklärt. "Aber der Handelskrieg ist damit nicht vorbei, am Ende wird der Supreme Court entscheiden", sagte Friedlander. Bis dahin bleibe die Lage für Unternehmen chaotisch. Das könne für die EU auch eine Chance sein, um Trump im Zollstreit Kompromissvorschläge schmackhaft zu machen, so Friedlander. "Wenn er anbeißt, wäre das für ihn ein Weg aus der Sackgasse."

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