Ärztepräsident verlangt Entlastung bei Weiterarbeit im Rentenalter

25.05.25 00:00 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat an die schwarz-rote Koalition appelliert, für Ärzte Anreize zur Weiterarbeit im Rentenalter zu schaffen.

Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv)
Behandlungszimmer beim Arzt (Archiv)
über dts Nachrichtenagentur

Es gebe ein Potenzial von 20.000 zusätzlichen Vollzeitstellen, sagte Reinhardt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Sonntagausgaben).

Wenn man es schaffe, engagierten Ärzten im Ruhestand den Wiedereinstieg zu erleichtern, "wäre das ein echter Gewinn für die Versorgung und ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen Fachkräftestrategie im Gesundheitswesen", so der Chef der Bundesärztekammer.

Konkret forderte er neben Steuererleichterungen eine Befreiung der Einkommen von Sozialversicherungsbeiträgen und Entlastungen bei der Bürokratie. Viele Ärzte bringe die Arbeit mit ihren Patienten Erfüllung und Freude, dennoch verdiene ihr freiwilliges Engagement auch finanzielle Anerkennung, mahnte der Ärztepräsident. "Steuererleichterungen, wie sie die im Koalitionsvertrag angekündigte Aktiv-Rente vorsieht, und die Befreiung von der Sozialversicherungspflicht wären starke Signale", sagte er.

Reinhardt bezog sich mit seinen Äußerungen auf eine nicht repräsentative Online-Umfrage im Auftrag der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die von deren Publikation "Deutsches Ärzteblatt" durchgeführt wurde. Von den 5.000 Teilnehmenden gaben etwa drei Viertel der Ärzte an, sich eine Weiterarbeit bis zum 70. Lebensjahr oder länger vorstellen zu können.

Rund 20 Prozent halten demnach eine Tätigkeit mindestens bis zum 75. Lebensjahr für denkbar.

Aus der Umfrage geht aber auch hervor, dass die Befragten Bedingungen für eine Weiterarbeit stellen.

Drei Faktoren wären demnach entscheidend: eine freie Zeiteinteilung (90 Prozent Zustimmung), weniger Bürokratie (81 Prozent Zustimmung) und finanzielle Anreize (76 Prozent Zustimmung).

"Wer im Ruhestand weiterarbeitet, will sich nicht mit betriebswirtschaftlichen Fragen, Personalführung oder Bürokratie herumschlagen", sagte Reinhardt zu den Ergebnissen.

Die deutsche Ärzteschaft ist überaltert. Laut der Ärztestatistik 2024 haben über 100.000 berufstätige Ärzte - das sind rund 23 Prozent der berufstätigen Ärzteschaft - das 60. Lebensjahr bereits erreicht. Schon jetzt gibt es einen erheblichen Arbeitskräftemangel. So sind derzeit beispielsweise 5.000 Hausarztstellen unbesetzt.

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